Zusatzstoffe im Whisky

Die Katze ist aus dem Sack. Die Gerüchte verdichten sich zu einer Gewissheit. In langen Verhandlungen der Whiskyindustrie mit Abgesandten der Regierung wurde bekannt, dass ab dem 1. April 2024 nach der Destillation der New Make in Eichenfässern gelagert werden darf, die vorher zu 5% mit Zusatzstoffen befüllt wurden.

Die Liste dieser Zusatzstoffe ist noch nicht abschließend ausgehandelt, bisher bekannt sind aber folgende:

  • Sherry, soweit aus spanischen Bodegas in Andalusien stammend,
  • Portwein, soweit aus Portugal stammend,
  • Weiß- und Rotweine, die aus Frankreich stammen,
  • Tequila, der aus Mexiko stammt, aber nur aus der Region Oaxaca.

Der Hintergrund dieser Maßnahme ist der zunehmende Mangel an geeigneten Fässern, insbesondere Sherryfässer sind seit dem zunehmenden Verbrauch Mangelware geworden. Die bisherige Praxis des Finish in Seasonedcasks hatte bereits dazu geführt, dass die bisher bekannten Regeln aufgeweicht wurden. Nunmehr besteht die Einsicht, dass man auch gleich direkt größere Mengen von z.B. Sherry in den Fässern lassen darf. Die Grenze von 5% bezieht sich auf die Fassgröße, also bei einem Sherryfass mit 500 Litern Fassungsvermögen dürfen künftig 25 Liter Sherry zusätzlich beigemischt werden.

Im Gegenzug dieser Eingeständnisse wird ab dem 1. April 2024 die Zugabe von Zuckercouleur, E150a, E170b, E175c, verboten. Ferner muss der Whisky in Zukunft eine Angabe tragen, welcher Zusatzstoff beigemischt wurde. 

Weil die Steuererhöhungen auf Alkohol EU-weit zu einer Pleitewelle der Brennereien führte, darf Whisky künftig mit 30% ABV abgefüllt werden, wenn er in die EU exportiert wird.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung stand noch nicht fest, ob auch Zucker in einer Größenordnung von 5% in Gramm beigemischt werden darf, allerdings scheiterte eine frühere Beschlussfassung am Veto der Gesundheitsminister. Man wollte damit die Konkurrenz von Rum eindämmen.

Eine Klage amerikanischer Limonadenhersteller vorbeugend wird an einem Beschluss gearbeitet, Whisky künftig in Colafässern zu finishen.

Bereits jetzt kündigten die vier größten Europäischen Whiskyclubverbände Widerstand gegen die neuen Regeln an, weil keine Deutschen Weine berücksichtigt wurden.

Man darf gespannt sein, wie sich die Entwicklung ab April April fortsetzt.

 

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