Die Jägerin kommt 2023 zum zweiten Mal heraus. Wie beim Organic sind die Fässer wieder 35% Ex-Bourbon und 65% wieder aufbereitete Rotweinfässer. Der Unterschied besteht in drei Rezepten, die jeweils verschiedene Hefestämme beinhalten in Verbindung mit einer eigenen Fassanzahl. Er ist im Aroma fruchtig und süß, im Mund cremig,  weich und süß und im Abgang kräftiger. Der Unterschied zum Organic ist ein etwas höheres Alter, er wirkt reifer, und der eher zu Karamell und Kräutern tendierende Geschmack. Dieser junge Whisky zeigt, wie hoch eine Bewertung ausfallen kann, wenn handwerklich ehrlich produziert wird. Bei der kleinen Stückzahl ist der Preis natürlich höher.

Der zum Standard gewordene noch sehr junge Whisky soll weich und elegant sein. Auf der Spreeside in Berlin waren sie vertreten im Gegensatz zu anderen prominenten Destillerien, die diese Messe wohl für zu unbedeutend hielten. Ein Nachteil wird zu einem Vorteil, wenn man dann in Ruhe ins Gespräch kommen und (auch mehrmals) das Sortiment probieren kann. Sie hatten nicht alles dabei, aber eine Repräsentantin, die auf Deutsch alles erklärt hat. Es hat sich gelohnt, der Whisky hat mich überzeugt, er ist wirklich angenehm mild und süß. Der Abgang ist für das Alter auch sehr angenehm. Gereift in 35% Ex-Bourbon Casks und 65% wieder aufbereitete Rotweinfässer.

Neachneohain streifte durch die Wälder tief im Westen der Highlands und hielt Ausschau nach den Geschöpfen der Natur, Tiere und Pflanzen. Wer ihre Regeln nicht befolgte, den traf ihr Zorn. Später wurde der Name dieser Göttin der Jagd zum Vorbild einer Brennerei, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Natur zu achten und nicht mehr zu entnehmen, als gegeben wird. Das nennt man Nachhaltigkeit. In Deutschland würde man zu der von Frauen dominierten Brennerei sicherlich "feministische" Brennerei sagen, was für ein Quatsch. Einige in meinem Land sind schon sehr weit weg von der Natur, obwohl sie ja vorgeben die Welt retten zu wollen.