Der Craigallachie 13 Jahre wurde in Bas-Armagnac gefinished. Um heraus zu finden, wie die Quelle schmeckt, habe ich mal ein Sample vom Domaine Duporté 2004 / 2022, 18 Jahre - Bas-Armagnac Darroze mit 47,5% beschafft, quasi zum Nikolaus 🎅. Daneben habe ich mir einen Dram vom besagten Craigallachie eingeschenkt zum Vergleich. Die Aromen des Armagnac sind leicht säuerlich, reife und zugleich herbe Trauben. Jetzt erkenne ich im Aroma des Whisky den Armagnac sofort wieder, viel deutlicher als vor dem Vergleich. Im Mund ist der Armagnac weich, leicht würzig. Der Abgang ist pfeffrig und es bleibt ein herber Nachgeschmack vom Holz. Sehr interessant und es wird wohl eine große Flasche (zzt. 85€) nachgekauft, entweder von diesem... oder dem anderen, den ich noch im Regal habe 😉.

Minkenhus Honig WhiskyEs muss ja nicht immer Whisky pur sein, als Honiglikör schmeckt er auch sehr gut. Im Mund wird das cremige süße Gefühl sehr stark. Der Abgang ist mild, obwohl er auch 35% ABV hat. Vielleicht kann man sich ja auch selbst einen Likör zusammen stellen. Werde ich mal bei Gelegenheit probieren, mit rauchigem Whisky sollte es auch gut schmecken 😉.

Ein lustiger Name, der nicht das Produkt beschreibt. Ein auf Weißwein Basis mit Pfirsich, Pfirsichblättern, Zucker und 15% Alkohol hergestellter Apéritif. Das Aroma ist extrem, der Geschmack süß, aber auch leicht bitter und natürlich voller Pfirsisch. Kann man pur, kalt, auf Eis oder mit 2/3 Tonic genießen. Eine interessante Abwechselung.

Wenn eine Brennerei startet, wird oft in den ersten Jahren mit Gin angefangen, bevor die Whiskies so alt sind, dass sie vermarktet werden können. Viele produzieren aber auch Gin nebenbei oder ausschließlich. Drei Beispiele zeigen dies. Gin ist wohl eher ein Partygetränk oder "fancy", gibt es doch Sorten, die von blau auf rosa gehen, sobald sie im Tonic sind oder andere fantasievolle Variationen. 

Bei Rum denkt man immer an die Piratenfilme, bullige Flaschen, aus denen pur getrunken wird. Oder Bacardi mit Cola. Dann lieber etwas mehr Qualität, hier war es der Botucal Reserva Exclusiva. Steht auch im Supermarkt ab und zu für ca. 35€, ist aber besser als der andere genannte Billigheimer mit Cola. Bei den Prozenten kann Rum mit Whisky mithalten, allerdings wird angeblich auch gerne mal Zucker beigemischt. Der Botucal ist kräftig, süß und man könnte ihn fast schon für süßen Whisky halten, manche reifen ja auch lange in den Fässern. Spannend sind dann wiederum die Whiskies mit Rumfinish. Da gibt es dann noch ein paar Fruchtaromen extra aus dem Rumfass, wenn es gute Fässer waren.

Diese Sherries von Lustau hatte ich schon im Zusammenhang mit meinem "Whiskylikör" verwendet. Pur sind sie ja lecker, aber viel zu süß. Kann man nur in kleinen Dosierungen zu sich nehmen. Was die Whiskyindustrie mit den seasoned Casks macht, ist ja im Prinzip nichts anderes, als Sherry im Fass zu lassen, also schön naß und gesättigt, damit dann darin der Whisky gefinished werden kann. Die Zeiten, in denen alte Sherryfässer ausgedient hatten und dann nach Schottland gingen, sind wohl vorbei.